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Wie Schreibt Man Eine Bildanalyse

Seit Jahrhunderten sind Betrachtende vom Gemälde "Mona Lisa" des Künstlers Leonardo da Vinci fasziniert. Vor allem die Mimik der auf dem Gemälde abgebildeten Frau regt zu hitzigen Diskussionen an: Lächelt sie nun oder lächelt sie nicht? Das Gemälde hat aber noch viele weitere Details und Besonderheiten aufzuweisen. Um eine detaillierte Beschreibung von Bildern und Gemälden anzufertigen, kannst Du die Methode der Bildbeschreibung nutzen.

Eine Bildbeschreibung ist eine anschauliche und detaillierte Beschreibung eines Gemäldes, einer Skizze oder einer Fotografie. Dice Bildbeschreibung setzt sich aus den optischen und faktischen Informationen des Bild zusammen.

Das Ziel der Bildbeschreibung ist es, die wesentlichen Merkmale eines Bildes so anschaulich zu beschreiben, dass auch eine Person, die das Bild zuvor nie gesehen hat, sich dieses vorstellen kann.

Vorbereitung einer Bildbeschreibung

Bevor Du mit der Bildbeschreibung loslegst, kannst Du Dir Notizen zu den folgenden Punkten machen:

  • Bildart: Handelt es sich um ein Gemälde, eine Skizze, Karikatur oder ein Foto?
  • Künstlerin/Künstler: Ist der Name des Künstlers oder der Künstlerin bekannt?
  • Titel: Chapeau das Bild einen Titel?
  • Größe: Welche Maße lid das Bild und in welchem Format wurde es gemalt? (Quer-/Hochformat)
  • Entstehungszeit: Aus welcher Zeit oder Epoche stammt das Bild?
  • Stil: Wie wurde das Bild erschaffen? (z. B. Acryl, Ölgemälde, Fotocollage)
  • Thema: Was ist das Thema des Bildes? Was ist abgebildet? (z. B. Kirche, Tiere, Menschen)
  • Farben: Welche Farben wurden genutzt? Welche Wirkung könnten sie auf Betrachtende haben?
  • Proportionen: Sind die Größenverhältnisse der Bildinhalte abstrakt oder realitätsnah abgebildet?
  • Perspektive: Aus welcher Perspektive wurde das Bild gemalt bzw. fotografiert?
  • Einteilung: Was passiert im Hintergrund, in der Mitte und im Vordergrund des Bildes?
  • Zentrales Motiv: Steht etwas oder jemand im Fokus des Bildes?

Eine Bildbeschreibung sollte so detailliert wie möglich sein.

Reihenfolge bei der Bildbeschreibung

Zuerst kannst Du bei einer Bildbeschreibung auf das Hauptmotiv eingehen, danach fokussierst Du Dich auf alle weiteren Bildinhalte. So kannst Du dabei vorgehen:

  • von oben nach unten bzw. von unten nach oben

  • von vorne nach hinten bzw. von hinten nach vorne

  • von links nach rechts bzw. von rechts nach links

  • von allgemeinen Beobachtungen zu den Details

Wenn Du erst allgemein anfängst und anschließend in eine detaillierte Beschreibung übergehst, könnte der Anfang der Bildbeschreibung zum Beispiel and then aussehen:

Bildbeschreibung Mona Lisa StudySmarter

Abbildung 1: Mona Lisa von Leonardo da Vinci

Quelle: wikipedia.org

Der Vordergrund des Bildes zeigt eine hellhäutige Frau, dice ihr Gesicht den Betrachtenden zugewandt chapeau. Sie hat schulterlange, dunkelbraune Haare, eine hohe Stirn, keine Augenbrauen und braune Augen. Ihr Mund deutet ein Lächeln an. Sie trägt ein dunkles Gewand mit weitem Ausschnitt und sitzt auf einem Stuhl, der Körper ist zur linken Bildseite gerichtet. Dabei stützt sie sich auf der Stuhllehne ab, wobei ihre rechte Mitt auf ihrem linken Unterarm liegt.

Aufbau und Schreiben einer Bildbeschreibung

Eine Bildbeschreibung besteht aus einer Einleitung, gefolgt von einem Hauptteil sowie einem Schlussteil und wird immer im Präsens verfasst.

Der erste Schritt liegt bei der reinen Beschreibung des Bildes. Die Estimation gehört schon zur Bildanalyse, dice danach erfolgt. Versuche bei der Bildbeschreibung auf eine wertende Wortwahl zu verzichten und achte auf eine objektive Schreibweise. Anstatt "auf dem Bild sehe ich..." schreibst Du "auf dem Bild ist .... zu sehen".

Dice Bildanalyse ist kein Teil der Bildbeschreibung, baut aber auf ihr auf. Je nach Aufgabenstellung kann es vorkommen, dass von Dir auch eine Bildanalyse bzw. eine Interpretation des Bildes verlangt wird.

Einleitung einer Bildbeschreibung

Die Einleitung enthält die allgemeinen Informationen zum Bild. In der Einleitung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Bildname
  • Thema/ Motiv
  • Bildart und ggf. Malstil
  • Größe und Format
  • Künstler*in
  • Zeit und Ort des Entstehens
  • Quelle (z.B. Museum, Zeitungsartikel)

Das Thema oder Motiv des Bildes nennt man in der Kunst auch "Sujet".

Ein Beispiel für eine Einleitung findest Du im Folgenden:

Das Gemälde ,,Mona Lisa'' ist zwischen 1503 und 1506 von dem italienischen Maler Leonardo da Vinci erschaffen worden. Das Ölgemälde hat eine Größe von 77cm 10 53 cm und ist im Hochformat gemalt. Es wird seit 1797 im Pariser Kunstmuseum Musée du Louvre ausgestellt. Das Bild zeigt eine Frau mit übereinander gelegten Armen und einer Landschaft im Hintergrund.

Es kann sein, dass manche Informationen zu einem Bild nicht bekannt sind. In and then einem Fall kannst Du anmerken, dass dieses Particular unbekannt ist.

Hauptteil einer Bildbeschreibung

Im Hauptteil fasst Du die Informationen zusammen, die Du bei Deiner Vorbereitung bereits gesammelt hast. Im Hauptteil konzentrierst Du Dich auf folgende Aspekte:

  • Bildperspektive
  • Komposition
  • Bildmotive
  • Farbgebung und Lichtverhältnisse

Bildperspektive

Die Bildperspektive gehört zum Bildaufbau und zeigt die Verhältnisse des Bildraumes zu den abgebildeten Elementen. Damit ist ein im Bild festgelegter Horizont gemeint. Die dadurch erzeugte Perspektive legt den Standpunkt fest, aus dem das Bild betrachtet werden soll und lenkt dadurch den Blick des Betrachtenden.

Es gibt drei Perspektiven: die Normalperspektive, die Vogelperspektive und dice Froschperspektive.

Das Wort Perspektive stammt vom lateinischen Wort perspicere ab und bedeutet "hindurchsehen".

Normalperspektive

Die Normalperspektive wird auch Zentralperspektive genannt. In dieser Perspektive liegt die Horizontlinie in der Mitte des Bildes, wodurch der Eindruck vermittelt wird, dass man dem Bildmotiv als Betrachtende direkt gegenübersteht. Auf der Horizontlinie liegt ein Fluchtpunkt, in dessen Richtung sich die Motive im Bild verkleinern.

Die Horizontlinie ist die Linie, dice z. B. in Naturbildern dice Landschaft vom Himmel trennt. Je nachdem, wo der Künstler oder dice Künstlerin die Linie platziert chapeau, entstehen dadurch verschiedene Perspektiven. Liegt die Horizontlinie über dem Bildmotiv, entsteht die Vogelperspektive. Wird sie unter das Bildmotiv verlegt, entsteht die Froschperspektive. In der Normalperspektive liegt die Horizontlinie hinter dem Bildmotiv.

Der Fluchtpunkt ist ein Punkt auf der Horizontlinie. Alle (gedanklichen) Linien des Bildes laufen auf diesen Punkt zu, wodurch der Bildinhalt verkleinert dargestellt wird und eine räumliche Tiefe entsteht.

Das Bild "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci ist ein bekanntes Beispiel für die Normalperspektive. Es zeigt Jesus mit seinen Jüngern in dem Moment, als er sagt, einer von ihnen würde ihn verraten.

Bildbeschreibung Das letzte Abendmahl StudySmarter

Abbildung 2: Das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci

Quelle: wikipedia.org

In diesem Bild befinden sich hinter Jesus drei Fenster, die den Blick auf eine Landschaft freigeben. Die Landschaft befindet sich mittig im Hintergrund. Hinter dem Bildmotiv – der Personengruppe am Tisch – liegt besides die Horizontlinie. Für die Betrachtenden wirkt es and so, als würde er oder sie sich nur wenige Meter vor dem Tisch befinden und frontal auf diesen blicken.

Vogelperspektive

In dieser Perspektive schaust Du wie ein Vogel von oben auf das Bild, wie im Beispielbild "Chateau de Versailles" von Pierre Patel.

Bildbeschreibung Schloss Versailles Vogelperspektive StudySmarter

Abbildung 3: Chateau de Versailles von Pierre Patel

Quelle: wikipedia.org

Im oberen Bereich dieses Bildes trifft der Himmel auf die Erde bzw. auf das Gebirge. Hier liegt die Horizontlinie mit einem mittig platzierten Fluchtpunkt. Du blickst aus einer Distanz auf das Bildgeschehen herab, wodurch die abgebildeten Elemente verkleinert wirken.

Froschperspektive

In der Froschperspektive liegt der Bildhorizont im unteren Bereich des Bildes, wie im folgenden Beispielbild:

Bildbeschreibung Fliegenpilze Froschperspektive StudySmarter

Abbildung 4: Froschperspektive

Quelle: pixabay.com

In dieser Perspektive wirken die abgebildeten Bildinhalte größer, als sie in der Realität sind. Das erzeugt das Gefühl, Du müsstest zu dem Bildinhalt aufschauen. Besonders bei Fotografien kannst Du die Froschperspektive daran erkennen, dass Elemente im Vordergrund oftmals unscharf werden. In diesem Beispielbild ist das Laub unscharf, da der Fokus auf das eigentliche Bildmotiv, die Pilze, gerichtet wird.

Komposition

Zu dem Hauptteil einer Bildbeschreibung gehört auch dice Komposition des Bildes dazu. Darunter wird die Aufteilung des Bildes und die Positionierung der enthaltenen Elemente verstanden. Du kannst Dir dabei folgende Frage stellen: Folgt die Anordnung einem bestimmten Muster? Es gibt viele Arten der Bildkomposition und die meisten Künstler*innen bedienen sich an bestimmten Ordnungsprinzipien.

Der Goldene Schnitt

Unter dem Goldenen Schnitt versteht human ein bestimmtes Teilungsverhältnis zweier Größen zueinander. Stell Dir dazu das Bild in einem Raster vor. Der Schwerpunkt des Bildes befindet sich im Beispielbild "Raster des Goldenen Schnitts" in der rechten Hälfte des Rasters.

Bildbeschreibung Raster goldener Schnitt StudySmarter

Abbildung 5: Raster des goldenen Schnitts

Quelle: studysmarter.de

Es gibt auch noch andere Raster, die dem Goldenen Schnitt entsprechen. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, schau in der Erklärung "Goldener Schnitt" vorbei!

Im Bild "Goldner Schnitt" von Thomas Gauck ist das Raster auf eine Fotografie angewandt.

Bildbeschreibung Goldener Schnitt StudySmarter

Abbildung 6: Goldener Schnitt

Quelle: thomasgauck.de

Die beiden Teilungslinien kreuzen sich genau dort, wo sich der Kirchturm und damit der Schwerpunkt des Bildes befindet.

Symmetrie und Asymmetrie

Symmetrie und Asymmetrie spielen für die Bildkomposition ebenfalls eine Rolle. Objekte eines Bildes befinden sich symmetrisch zueinander, wenn die Anzahl und Größe der Bildelemente auf beiden Bildseiten gleich aufgebaut ist (rechte und linke Bildseite bzw. obere und untere Bildseite).

Im folgenden Bild "Heimsuchung" von Piero di Cosimo sind die beiden stehenden und dice beiden sitzenden Personen jeweils parallel zueinander angeordnet.

Bildbeschreibung symmetrische Bildaufteilung StudySmarter

Abbildung 7: Heimsuchung von Piero di Cosimo

Quelle: wikipedia.org

Die abgebildeten Personen sind auch in etwa gleich groß, sodass die stehende bzw. sitzende Person der linken Bildhälfte genauso viel Platz im Bild beansprucht wie dice stehende bzw. sitzende Person in der rechten Bildhälfte. Würde human das Bild vertikal in der Mitte teilen, and then wären in der linken Bildhälfte genauso viele Elemente enthalten wie in der rechten Bildhälfte.

Eine asymmetrische Komposition liegt vor, wenn in einem Bild verschiedene Elemente in unterschiedlicher Größe und Anordnung auftauchen. Im Gemälde "Blaues Pferd I" von Franz Marc findest Du eine asymmetrische Komposition.

Bildbeschreibung asymmetrische Bildaufteilung StudySmarter

Abbildung eight: Blaues Pferd I von Franz Marc

Quelle: wikipedia.org

Würde man dieses Bild in der Mitte teilen, würde das Pferd mehr Bildfläche auf der linken als auf der rechten Bildhälfte einnehmen.

Ballung und Streuung

Manchmal platzieren Künstler*innen mehrere Bildelemente zusammen oder teilweise übereinander an einer Stelle des Bildes. Das wird in der Kunst Ballung genannt und ist besonders beim Malen von Stillleben beliebt, wie auf dem folgenden Bild "obststilltod" von Udo Schnaars.

Bildbeschreibung Obstkorb StudySmarter

Abbildung 9: obststilltod von Udo Schnaars

Quelle: kunstnet.de

In diesem Bild sind die einzelnen Obstmotive and then gemalt, wie sie in der Realität auch in der Schale liegen würden, nämlich über- oder hintereinander. Die unteren Teile der Birne und der Banane sind nicht zu sehen, sondern von dem vorderen Obst verdeckt.

Das Ordnungsprinzip der Streuung ist das malerische Gegenteil der Ballung. Das Bild "Der Sturz der rebellierenden Engel" von Pieter Bruegel dem Älteren ist ein typisches Streuung-Bild.

Bildbeschreibung Rebellierende Engel StudySmarter

Abbildung 7: Heimsuchung von Piero di Cosimo

Quelle: wikipedia.org

Hier gibt es ebenfalls mehrere Elemente, die in einem Punkt des Bildes übereinanderliegen. Von diesem Punkt aus verteilen sich die Objekte aber scheinbar willkürlich über die gesamte Bildfläche, was eine dynamische oder chaotische Wirkung erzeugen kann.

Gruppierung und Reihung

Ein häufig gemaltes Ordnungsprinzip, insbesondere bei kirchlichen Motiven, ist die Gruppierung. Dabei werden mehrere Bildelemente in kleineren Gruppen in verschiedenen Bereichen des Bildes positioniert, wie hier im Bild "Anbetung der Könige" von Sandro Botticelli.

Bildbeschreibung Anbetung der Könige StudySmarter

Abbildung 11: Anbetung der Könige von Sandro Botticelli

Quelle: wikipedia.org

In diesem Bild gibt es folgende Gruppen: dice in der linken Bildhälfte, dice in der rechten Bildhälfte und die einzelnen Personen in der Mitte des Bildes.

Dice Bildelemente können auch nebeneinander in einer Reihe auf einer (gedanklichen) waagerechten Achse platziert werden. Diesen Bildaufbau nennt man Reihung, wobei sich die aufgereihten Bildelemente meistens ähnlich sehen. Das unten stehende Bild "Schafsmänner Reihung 3" von Maria Lehnen ist nach diesem Ordnungsprinzip aufgeteilt.

Bildbeschreibung Schafsmänner Reihung StudySmarter

Abbildung 12: Schafsmänner Reihung III von Maria Lehnen

Quelle: maria-lehnen.de

Hier hat dice Künstlerin ein Bildmotiv immer wieder nebeneinander gemalt. Die einzelnen Motive weisen dabei nur einen minimalen Unterschied auf, z. B. in der Länge der Beine oder in der Position der Ohren.

Geschlossene und offene Komposition

Manche Bildinhalte werden von den Seiten des Bildes begrenzt. In einem solchen Fall handelt es sich um eine geschlossene Komposition. Im Bild "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci findest Du ein Beispiel für eine geschlossene Komposition.

Bildbeschreibung Das letzte Abendmahl StudySmarter

Abbildung 13: Das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci

Quelle: wikipedia.org

Hier werden durch dice Seiten des Bildes der Raum und somit die dargestellte Szene selbst eingeschränkt. Der Bildinhalt wird von rechts, links, oben und unten durch die Wände, den Boden und die Decke des Raumes eingeschlossen. Eine geschlossene Komposition wird oft durch das Hinzufügen von Wänden, Säulen oder ähnlichem hervorgerufen.

Offene Kompositionen hingegen gehen (theoretisch) über den Bildrand hinaus. Often ist das bei Landschaftsbildern der Autumn, bei denen nur ein kleiner Ausschnitt dargestellt wird, wie hier im Bild "Ansicht von Delft" von Jan Vermeer.

Bildbeschreibung Ansicht von Delft StudySmarter

Abbildung 14: Ansicht von Delft von Jan Vermeer

Quelle: wikipedia.org

Das Bild zeigt einen Ausschnitt eines Hafens. Dabei kannst Du erkennen, dass das Wasser im vorderen Teil nach rechts und links aus dem Bild weitergeht. Auch dice Häuserreihe im Hintergrund sowie der Sandabschnitt im Vordergrund sind nur ein Ausschnitt von dem, wie die Ansicht in Wirklichkeit wäre.

Wenn Du Dir diese beiden Ordnungsprinzipien wie ein Bewegtbild vorstellen würdest, könnten dice abgebildeten Personen aus dem Bild herausgehen, wenn dice Komposition offen ist. Ist sie geschlossen, könnten dice Personen sich nur innerhalb des abgebildeten Bildraumes bewegen.

Der inhaltliche Aufbau ist besonders wichtig, wenn Du das Bild im Nachhinein analysieren musst. Der Künstler oder die Künstlerin hat häufig dice Absicht, einen bestimmten Sachverhalt darzustellen. Durch die Position einzelner Elemente oder Personen können Künstler*innen z. B. deren Beziehung zueinander ausdrücken oder geschichtliche Zusammenhänge zeigen.

Bildmotive

Ein Bildmotiv ist das, was im Bild abgebildet ist. Wie Du an den Beispielbildern siehst, können das Personen, Gebäude, Landschaften oder Stillleben sein. Du kannst Dir notieren, wie das Motiv aussieht: Dazu gehören Größe, Class oder die Lage im Bildraum. Bei Personen kannst Du auch auf Mimik, Gestik und welche Tätigkeiten sie im Bild machen eingehen.

Farbgebung und Lichtverhältnisse

Unter dem Aspekt der Farbgebung und Lichtverhältnisse beschreibst Du, welche Farben der oder dice Künstler*in verwendet lid und wie sie auf Betrachtende wirken können:

  • Welche Farben wurden verwendet? Gibt es Kontraste?
  • Wurden reine Farben verwendet oder wurden verschiedene Farben miteinander vermischt?
  • Wurden Farben mit einem eher kalten Unterton verwendet oder mit einem eher warmen Unterton?
  • Wie ist die Intensität der Farben? Gibt es Farben, die sehr ascendant hervorstechen?

Achte auch darauf, ob die Farben den Gegebenheiten der Realität entsprechen. Ist z. B. im Bild die Sonne nicht gelb, sondern schwarz gemalt, ist das ein auffälliger Punkt, auf den Du in der anschließenden Interpretation genauer eingehen solltest.

Auch das Verhältnis von Licht und Schatten ist ein wichtiger Bestandteil der Bildbeschreibung. Achte darauf, ob die Motive selbst Schatten werfen oder ob bestimmte Merkmale der Motive schattiert sind. Orientiere Dich dazu an diesen Fragen:

  • Welche Lichtquellen sind zu erkennen? (z. B. Kerze, Sonne)
  • Aus welcher Richtung kommt das Licht? (z. B. hinter dem Bildmotiv, von links oben)
  • Welche Motive liegen im Licht, welche im Schatten?

Mithilfe der Informationen, die Du zu Bildkomposition, Bildperspektive, Motive und Farb- und Lichtgestaltung gesammelt hast, kannst Du im Hauptteil folgende Fragen beantworten:

  • Wo im Bild ist was zu sehen? Ist es eher im Hintergrund, Vordergrund oder am seitlichen Bildrand?
  • Wie ist der Abstand zwischen einzelnen Elementen oder Personen? Stehen sie dicht beieinander?
  • Gibt es Begrenzungen im Bild? Zeigt es z. B. einen geschlossenen Raum oder eine offene Landschaft?
  • Was fällt auf den ersten Blick auf? Was ist erst beim genaueren Hinsehen zu erkennen?
  • Wie wurden einzelne Elemente gemalt? Detailliert oder eher großflächig?
  • Welche Farben wurden benutzt? Helle oder dunklere?
  • Welcher Eindruck und welche Stimmung vermittelt das Bild dadurch?
  • Gibt es Lichtquellen? Von wo kommt das Licht? Gibt es Schatten?

Ein Hauptteil zum Gemälde "Mona Lisa" könnte wie im folgenden gekürzten Beispiel aufgebaut sein:

Die Farben, die im Vordergrund stehen, sind dunkle Brauntöne, dice sich in der der Kleidung und der Haare der dargestellten Frau wiederfinden. Die Ärmel ihrer Kleidung sind goldgelblich und weisen einen ausgiebigen Faltenwurf auf. Die Haut ist in hellen, gelblichen Tönen gehalten, wodurch ein Kontrast zu der Kleidung entsteht. Dadurch wird der Blick des Betrachtenden auf das Gesicht der Mona Lisa gelenkt.

Für dice Landschaft im Hintergrund sind überwiegend grünstichige Farbtöne, sowie Biscuit und ein Braunton mit Rotnuance verwendet worden. Die Felsenlandschaft in der Hintergrundmitte zeigt detailreiche Schattierungen und wird von einem sich schlängelnden Weg durchquert. Der Fluss und die Wälder sind verschwommen gemalt worden und wirken dadurch in weiter Ferne.

Die Mona Lisa ist mit ihrem Oberkörper einer Lichtquelle zugewandt, die von der mittleren linken Bildseite in das Bild hineinstrahlt und einen leichten Schatten auf ihr Gesicht, ihren Hals und ihre Hände wirft.

Schlussteil einer Bildbeschreibung

Im Schlussteil der Bildbeschreibung fasst Du alle Deine Erkenntnisse darüber zusammen, was Du im Bild entdeckt hast. Halte Dich dabei kurz und knapp. Verzichte auf Details und gib nur die wichtigsten Aspekte wieder. Falls es dice Aufgabenstellung von Dir verlangt, kannst Du in diesem Teil auch Deinen Eindruck oder Deine Meinung zu dem Bild schreiben.

Dein Schlussteil könnte in etwa so aussehen:

Der Mittelpunkt des Gemäldes von Leonardo da Vinci stellt die Mona Lisa dar, die vor dem Hintergrund einer entfernt wirkenden Landschaft in verschiedenen überwiegend dunklen Brauntönen gemalt worden ist. Durch die Normalperspektive scheint es, als würde sie dem Betrachtenden direkt gegenübersitzen und diesen anlächeln.

Redemittel für eine Bildbeschreibung

Gerade, wenn Du ein großes und detailreiches Bild beschreibst, ist es wichtig, abwechslungsreiche Satzanfänge und Adjektive zu verwenden. Deine Beschreibung sollte dabei nicht wertend sein. Achte daher stets auf Deine Formulierungen. Anstatt zu schreiben: "Das Bild ist farblos, blass und die Stimmung ist traurig", könntest Du dies wie folgt formulieren:

Der Künstler verwendet dunkle Farben, deren Farbintensität mit einem hohen Weißanteil abgeschwächt worden ist. Dadurch wirkt das Bild traurig.

In der ersten Formulierung gesagt, dass das Bild traurig ist (im Sinne von "das Bild selbst lid Gefühle"). Das Beispiel hingegen erklärt, weshalb die verwendeten Farben auf dice Betrachtenden traurig wirken kann.

Im Folgenden findest Du einige Satzanfänge, die Du für eine Bildbeschreibung verwenden kannst.

  • Das Bild zeigt.../Auf dem Bild ist ... zu sehen
  • Das Ölgemälde/die Fotografie/Skizze von...ist ein Werk aus dem Jahr...
  • Der Fokus liegt auf.../Im Fokus liegt...
  • Im Vordergrund/Hintergrund befindet sich...
  • Der oder die Künstler*in verwendet helle/klare/dunkle/abgemischte Farben...
  • Es wurden intensive/blasse Farben verwendet.
  • Das Motiv befindet sich im vorderen/hinteren/rechten/linken Bereich des Bildes.
  • Die dunklen/hellen Farben vermitteln eine mysteriös/friedlich wirkende Atmosphäre.
  • Aus der oberen/unteren Bildmitte/Bildrand erhellt eine Lichtquelle das Bildmotiv.

Beispiel für eine Bildbeschreibung

Im folgenden Teil findest Du ein verkürztes Beispiel, wie eine Bildbeschreibung der "Mona Lisa" aussehen könnte. Das Beispiel soll den Aufbau von Einleitung und Hauptteil verdeutlichen.

Das vorliegende Bild zeigt das Gemälde ,,Mona Lisa'' von Leonardo da Vinci, das zwischen 1503 und 1506 fertiggestellt worden ist und damit zu einem Gemälde der Renaissance zählt. Das Ölgemälde befindet sich seit 1797 im Pariser Kunstmuseum Musée du Louvre. Es zeigt eine sitzende Frau mit einer Landschaft im Hintergrund.

Das Bild ist in der Normalperspektive gemalt. Im Mittelpunkt sieht man die leicht lächelnde Mona Lisa. Durch die Normalperspektive vermittelt da Vinci den Eindruck, dass Mona Lisa dem oder der Betrachtenden direkt in die Augen blickt. Ihre rechte Hand ist locker über den linken Unterarm gelegt, ihr Oberkörper zur linken Bildseite und damit den Betrachtenden abgewandt.

Mona Lisas schulterlangen, braunen Haare trägt sie in einem Mittelscheitel. Ihre Augen sind braun und wirken freundlich, aber distanziert. Sie hat eine gerade, längliche Nase und ihr Mund ist geschlossen. Ihr Kleid zeigt den Ansatz ihres Dekolletés und ist in verschiedenen Naturtönen in Braun gehalten. Zusätzlich trägt sie einen schwarzen Mantel über ihrem Kleid.

In diesem Teil wurde zuerst das zentrale Motiv des Bildes vorgestellt: die Mona Lisa. Deshalb wurde alles, was mit Mona Lisas Aussehen und Kleidung zu tun hat, als Erstes beschrieben. Es wird likewise von vorne nach hinten gearbeitet.

Im Hintergrund ist eine dunklere und düster wirkende Landschaft mit Bergen, Wäldern und einem Fluss zu sehen. Die Landschaft ist verschwommen und neblig, sie wirkt mysteriös und unnahbar. Des Weiteren beginnt die Landschaft im Hintergrund ungefähr auf der Achselhöhe von Mona Lisa. Aus dieser Bildaufteilung lässt sich erkennen, dass sich die Landschaft weit hinter der Frau befindet. Rechts und links von Mona Lisa schlängelt sich ein Weg entlang. Durch die dunkle, verschwommene Farbgebung hebt die Landschaft sich kaum von der Kleidung der Mona Lisa ab. Der Horizont ist durch hellere Farben gestaltet.

In diesem Teil wurde der Bildhintergrund beschrieben. Dice Reihenfolge hier ist also: von vorne nach hinten.

Bildbeschreibung — Das Wichtigste

  • Bei einer Bildbeschreibung werden Bilder (oder Karikaturen, Gemälde, Zeichnungen, Fotos, ...) möglichst detailgetreu und mit eigenen Worten beschrieben.
  • Eine Bildbeschreibung besteht immer aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schlussteil.
  • In die Einleitung gehören alle informativen Fakten über das Bild.
  • Im Hauptteil beschreibst Du die Perspektive, das Motiv, den Bildaufbau und die Farb- und Lichtverhältnisse.
  • Es gibt drei verschiedene Perspektiven, die eine unterschiedliche Wirkung auf die Betrachtenden haben: dice Zentralperspektive, die Vogelperspektive und dice Froschperspektive.
  • Es gibt bestimmte Ordnungsprinzipien, nach denen ein Bild aufgebaut werden kann. Die wichtigsten sind der Goldene Schnitt, Symmetrie, Asymmetrie, Ballung, Streuung, Gruppierung, Reihung, offene und geschlossene Komposition.
  • Im Schlussteil fasst Du die wichtigsten Merkmale des Bildes zusammen.
  • Achte in der gesamten Bildbeschreibung auf wertfreie, aber ausdrucksstarke Adjektive und abwechslungsreiche Satzanfänge.

Source: https://www.studysmarter.de/schule/deutsch/textproduktion/bildbeschreibung/

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